Im Burgenland herrscht „Eiszeit“
Das östlichste Bundesland verbindet man nicht unbedingt mit Wintersport. Doch gerade im Eissport hat das Burgenland eine lange Tradition. So ist der Neusiedler See mit seinen 320 km2 der größte frei zugängliche Natureislaufplatz Mitteleuropas und ruft bei passender Witterung Eis-Läufer*innen, -Segler*innen und -Kiter*innen auf den Plan. Glattes Vergnügen bieten die Kunsteisbahnen wie etwa in Eisenstadt oder in Pinkafeld. Vor allem Eishockey-Spieler*innen werden dort Dynamik, Kraft und Ausdauer abverlangt. Der schnellste Mannschaftssport der Welt erlebt seit 2020 frischen Auftrieb: Fünf Eishockeyvereine im ASVÖ Burgenland – EV Raptors Eisenstadt, EHV Stegersbach, IHC Pinkafeld Pirates, Rauchwarter Ice-Riders und Hockey Club Neusiedl am See – bringen laufend Nachwuchs-Kufentalente hervor. Die Youngsters werden durch eine Vielzahl an Projekten wie dem ASVÖ Kids Day Eishockey oder dem ASVÖ-Kids Eishockey-Cup gefordert und gefördert. Die Aktionen rund um ASVÖ-Landesfachwart Willibald Rothen stellen die Basis für gelungene Aufbauarbeit des Eishockeysports im Burgenland dar.
Auf Kufen in der Wiener City Zentral gelegen, zwischen Wiener Stadtpark und Konzerthaus, zieht der Wiener Eislauf-Verein WEV1867 jährlich unzählige Eissport-Fans an. Hobby- und Profi-Sportler*innen können ihre Runden auf einem der ältesten und größten Eislaufplätze der Welt drehen: Stolze 6.000 Quadratmeter misst die Kunsteisfläche im Herzen von Wien. Die Arena gewinnt nicht nur durch ihre Größe und zentrale Lage. Der WEV, der 1867 ins Leben gerufen wurde, punktet mit seinen vielfältigen Angeboten von Eishockey, Eiskunstlauf bis Eisstockschießen und blickt auf eine mehr als 150-jährige Erfolgsgeschichte zurück: Ein Jahr nach Vereinsgründung gastierte der populäre Eistänzer Jackson Haines auf dem Wiener Eislaufverein. Erstmals demonstrierte er seine an den Schuhen festgeschraubten Stahlschlittschuhe und tanzte Walzer, Marsch, Mazurka und Quadrille. Daraus entwickelte sich ein neuer Stil, die „Wiener Kunstlaufschule“, die bis heute den Eiskunstlaufsport prägt.
Rasch stiegen die Zahlen der Vereinsmitglieder sowie Tagesbesucher*innen an und erste nationale und internationale Erfolge der WEV-Athlet*innen stellen sich ein. So glänzte die Eiskunstläuferin Trixi Schuba bei den Olympischen Spielen 72 mit einer Goldmedaille und bei Welt- und Europameisterschaften (1971 und 1972) mit jeweils zwei Siegen. Einige Jahre vor ihr fuhr Emmerich Danzer etliche Podestplätze ein: drei Mal Gold bei Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften und vier Mal Gold bei Europameisterschaften.
Heute zählt der WEV rund 305 Mitglieder und ist mit mehr als 250.000 Besucher*innen, die pro Saison ihre Kurven am Eis ziehen, ein Publikumsmagnet. Auch für den Turnunterricht an Wiener Schulen hat der Verein eine wesentliche Bedeutung – in der Saison 2021/22 übten Schüler*innen von 313 Schulklassen am WEV Eislaufen.
Rodel-Tradition in der Region Für Aktive außerhalb des niederösterreichischen Bezirks Neunkirchen gilt sie immer noch als Geheimtipp unter den Sportbahnen: Die Panorama-Naturrodelbahn in Prein an der Rax, wo Hobby-Sportler*innen und Profis den Hang mit einzigartigem Ausblick hinuntersausen. Einziger Wermutstropfen: Die rund 700 m lange Strecke ist für den Breitensport nur nutzbar, wenn keine Trainings oder Rennen ausgetragen werden.
Die Sportanlage im größten Bundesland Österreichs ist zudem Heimat des 1931 geschaffenen Rodelvereins WSV Sparkasse Prein an der Rax, der aktuell 407 Mitglieder verzeichnet. Einen verspäteten und etwas anderen Saisonstart erlebten die Preiner Nachwuchsrodler aktuell am 21. Jänner auf der Winterleiten in den steierischen Seetaler-Alpen: Nach einer wetterbedingten Terminverschiebung des 1. und 2. Austria Cup Anfang Jänner, startete die Saison direkt mit dem 3. und 4. Rennen der Cup-Reihe. Nachdem für den zweiten Tag des Wochenendes starker Schneefall vorhergesagt war, wurden beide Rennen, mit insgesamt fünf Läufen, bereits am Samstag ausgefahren. Der Kraftakt bei starkem Wind und Minusgraden sowie die Ausdauer hat sich für die Rodler*innen im Team gelohnt: Der neunjährige Andreas Jagersberger entschied alle vier Wertungsläufe für sich und sicherte sich damit zwei Siege in zwei Rennen. Und der 14-jährige Marc Mörwald konnte sich darüber hinaus als Tagessieger durchsetzen.
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