Abteilungsleiterin Sport beim ASVÖ-Niederösterreich, Breiten- und Gesundheitssport, hat einen Bachelor in Sportwissenschaften und einen Master in Trainingstherapie. Die Co-Gründerin von WagraMove absolvierte zudem zahlreiche Aus- und Fortbildungen vom Kleinkinder- bis zum Erwachsenen-Bereich. Derzeit ist die gebürtige Wienerin bei ihrem Verein WagraMove als Schriftführerin und Trainerin tätig. Ihre sportlichen Leidenschaften sind Laufen, Fußball, Skifahren, Wandern, Schwimmen, die WagraMove-Einheiten – und alles, was mit Bewegung zu tun hat.
ASVÖ-Koordinatorin Jennifer Goldnagl gibt ihre Begeisterung für Bewegung leidenschaftlich gerne an Kinder, Jugendliche und Erwachsene weiter. Ihre Passion steckt sie seit Sommer 2021 – gemeinsam mit den Co-Gründern Alexander Harbich und Sascha Artner – in ihren Sportverein WagraMove. Ein Gespräch mit der Sportwissenschafterin über kreative Prozesse und organisatorische Schritte, die wesentlich sind, um einen Verein auf die Beine zu stellen – und die Vereinsarbeit am Laufen zu halten.
Während meines Studiums habe ich Einheiten bei Vereinen zu verschiedenen Bewegungsaktivitäten abgehalten und zusätzlich über das Programm Bewegt im Park Kurse in meiner Heimatgemeinde Stetteldorf am Wagram angeboten. Menschen aus meiner Gemeinde wünschten sich, dass ich die Kurse weiterführe. Und so entstand gemeinsam mit WagraMove-Obmann und ASVÖ-NÖ Vizepräsident Alexander Harbich der Impuls, einen eigenen Verein zu gründen. Vor allem den Kleinsten will ich die Freude an Bewegung vermitteln sowie ein vielfältiges und abenteuerliches Bewegungsumfeld bieten, um sie in ihrer sportmotorischen Entwicklung bestmöglich voranzubringen.
Zuallererst haben wir Menschen gesucht (und gefunden), die unser Vorhaben gemeinsam mit uns umsetzen. Organisatorisches folgte, wie beispielsweise Formulare ausfüllen oder Statuten aufsetzen. Glücklicherweise haben wir einen Juristen im Vorstandsteam, der uns rechtlich zur Seite stand. Wir informierten uns über Hallennutzungs-Möglichkeiten und haben mit den zuständigen Gemeinden Kontakt aufgenommen. Rasch war klar, dass wir neben einem Erwachsenenprogramm auch Kinderkurse durchführen wollen – Schnuppertage und -einheiten inklusive.
Übrigens: Für die Vereinsgründung fallen insgesamt Kosten im zweistelligen Eurobereich an. Nähere Informationen zum Verfahrensablauf bzw. den notwendigen Schritten zur Vereinsgründung gibt es auf der ASVÖ-NÖ-Seite.
Neben dem Fokus auf Organisatorisches und sportliche Einheiten konzentrierten wir uns auf kreative Prozesse. Dazu gehörten:
Jede und jeder ist willkommen. Wir bieten mittlerweile zwölf unterschiedliche Kurse pro Woche für Jung und Alt an. Wir sehen uns als Gesundheitssportverein, der bei unseren kleinen und großen Gemeindebürger*innen die Begeisterung für Bewegung und Sport wecken möchte. Vor allem beim Nachwuchs ist es relevant, Gleichgewichtssinn zu schärfen, motorische Fähigkeiten zu verbessern und Ballgefühl hervorzubringen. Erwachsene wollen wir dabei unterstützen, Muskeln und Körperhaltung zu verbessern, die Entwicklung von Körper und Geist positiv mitzugestalten sowie durch Stabilisation und Muskeltraining Verletzungen vorzubeugen.
Unser Vorstandsteam besteht aus sechs Personen und unser Trainer*innen-Team ist mittlerweile auf elf Personen gewachsen (Wobei vier davon auch im Vorstandsteam sind). Zusätzlich haben wir noch jemanden für Social Media mit an Bord. Sowohl das Vorstands- als auch das Trainer*innen-Team ist an der gesamten Organisation beteiligt.
Zur Finanzierung: Wir heben pro Semester einen kleinen Mitgliedsbeitrag ein. Zudem gibt es immer wieder Veranstaltungen, wo etwas Geld hereinkommt. Davon bezahlen wir den Trainer*innen Aufwandsentschädigungen und kaufen neues Material an. Darüber hinaus stehen Förderungen seitens des ASVÖ-NÖ zur Verfügung, die beispielsweise beim Ankauf von Materialien oder den Hallenmieten unterstützen.
Grundsätzlich ist in den Vereinsstatuten geregelt, welche Rechte und Pflichten man als Vorstandsmitglied hat und für welche Bereiche und Handlungen die einzelnen Vereinsorgane zuständig sind.
Im Vorstand fungiert man als Leitungsorgan des Vereins. Bei uns besteht der Vorstand aus sechs Personen. Sie sind verantwortlich für die Führung und Überwachung jeglicher Vereinsgeschäfte, Organisation von Sitzungen sowie die Repräsentation des Vereins nach außen. Finanzielles wird jährlich durch Rechnungsprüfer kontrolliert.
Da ich sowohl als Trainerin im Rahmen der Einheiten als auch im Vorstand integriert bin, kostet der Verein schon einiges an Zeit. Neben den Bewegungseinheiten stehen dann oft abends noch Erstellen von Flyern, Planen von Veranstaltungen sowie Fördereinreichung und -abrechnung am Programm. Bei uns helfen jedoch wirklich alle zusammen, damit werden die Aufgabengebiete gut aufgeteilt.
Wir alle kennen das schwierige Thema Ehrenamt – zu Beginn hätte ich nie gedacht, dass sich so viele Menschen finden, die gemeinsam für den Verein arbeiten. Ich denke, wenn man selbst begeistert ist, fällt es auch leicht, Andere für die Sache zu begeistern – das gilt sowohl für Vorstandsmitglieder und Trainer*innen als auch für Mitglieder. Durch klassische Mundpropaganda wuchs der Verein so schnell. WagraMove zählt bereits 100 Mitglieder und unser Sportverein wächst stetig.
Neben Specials wie Zumba, Crossfit etc. gibt es Aktionen wie unser Weihnachtsturnen, „Fit ins Neue Jahr“ mit anschließendem Punschstand; aber auch unsere „größeren“ Events wie ROTE NASEN Läufe, Gesundheitstag, Perchtenlauf, Wandertag – und dieses Jahr erstmals: ein Feriencamp für Kids.
Ich würde sagen, man muss es einfach gerne machen, für die Sache brennen, Leute finden, die dies auch tun – den Rest kann man sich aneignen. Ich bin selbst überrascht, was da in den letzten (fast) zwei Jahren alles passiert ist und gespannt, wo die Reise hingeht. Vor allem ist es schön, zu bemerken, dass unter Mitgliedern neue Freundschaften entstehen und Teil eines tollen Teams zu sein.
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